Getriebespiel III

Donnerstag, 18. August (288.179 km). Mit Getriebedeckeldichtung und Gummiringen (für die Schaltstangen-Öffnungen) erneuter Termin bei Siggi, Getriebeöl wechseln. Vorher stellt er meinen „neuen“ Tacho auf den richtigen Kilometerstand – eine halbe Stunde Fummelei mit Uhrmacherwerkzeug, aber nach zehn Jahren endlich wieder der korrekte Stand!

Dafür klappts mit dem Getriebe erneut nicht: Einmal geöffnet, stellen wir fest, dass die gekauften Gummiringe nirgendwo an die Schaltstangenbuchsen passen. Die Schaltklauen haben eigene aufgesetzte Ringlein. Der Wagen bleibt mit offenem Getriebe bei Siggi, ich düse mit seinem Astra-Kombi heim und bin um drei im Bett.

Waschanlage

Samstag, 13. August (218.460 = 287.341 echte km). In der „roten“ Waschanlage Eckendorfer Str. gewesen. Danach Kratzer auf beiden Beifahrerscheiben bemerkt. Waren die schon? Der Waschmensch schimpfte was von Versicherungsbetrug und Polizei holen. Da gehn wir nicht mehr hin.

Mit dem sauberen Wagen erstmals beim Stammtisch in Isselhorst gewesen.

Am Tag drauf Fahrt nach Hamburg (bei Ebay für 25 Euro ersteigerten kompletten Satz Coupéchrom abgeholt). Auf der Fahrt in strömendem Regen wieder Probleme mit Blinker (und Bremslicht).

Not-Stopp bei Peter & Vera. Schaltergestrüpp in Mittelkonsole teilweise neu isoliert. Wieder auf der Bahn, gleiches Problem, wieder angehalten, Sicherungen komplett gewechselt – daran lags! Benni läuft wundervoll entspannt mit 140-150 km/h (GPS-echte knapp 140) als Dauergeschwindigkeit. Dabei verbraucht er zwischen 8,0 und 8,7 Liter!

Wanderdüne

11. August. Mit Steffen B. im weizengelben 200D zu Siggi H. gefahren. Zum ersten Mal pilotiere ich selbst den berühmt-berüchtigten Zweiliter-Diesel.

Hat schon ein interessantes Fahrverhalten, so eine Wanderdüne. Beim Anfahren kommt subjektiv erst mal gar nichts, als ob mein Coupé im dritten Gang anfährt. Rollt er dagegen erstmal, merkt man kaum noch einen Unterschied zum 240er. Das geht bis etwa 100 km/h. Danach wird der 200D arg laut und beschleunigt kaum noch.

Trotzdem ein gutes Reiseauto. Mehr als 110-120 km/h sind auf Langstrecke bei Viergang allerdings kaum machbar. Bei Vollgas kam er gerade auf angezeigte 140, das waren GPS-echte 130.

Türspiel

10. August (157.295 angezeigte km + 130.094 = „echte“ 287.389 km): Wieder ein neuer Tacho! Es ist mittlerweile der Fünfte (230CE, 160 I, 160 II, 250). Da der Ersteigerte aus einem 250er wegen der 3,69er-Übersetzung rund 13 Prozent Voreilung hatte, schraube ich bei Holger Herden einen aus einem 230CE aus (mit ABS-Anschluss). Beim Beschleunigen wird der Wagen gleich viel, viel langsamer. Ein vertrautes Gefühl stellt sich ein. Dafür ist der Tacho genauer…

Neuer Stand: 218.460 km angezeigt. Reell 287.389 km. Da der 250 aus 97,5 gelaufenen 100 angzeigte Km machte, nehme ich die 1.927 mit ihm zurückgelegten x 0,975 = 1.879 km. Echter Stand also 287.341. Von jetzt an also 68.881 km dazuzählen!

Der Versuch, das seit der Restaurierung festgerostete Fahrertürschloss wieder gängig zu machen, ist nur halb erfolgreich. Zwar kann ich die Griffe von Beifahrer- und Fahrertür tauschen (und endlich wieder links einsteigen). Doch der festsitzende Schließzylinder ist nicht zu lösen und bricht beim Versuch ab. Jetzt taugt der Beifahrertürgriff nur noch als toter Griff.

Getriebespiel II

5.8. (157.082 km): Termin bei Siggi zum Wechseln der Getriebe-Dichtungsringe. Leider lassen die sich von außen nicht wechseln. Ich muss erst eine Dichtung für die Wartungskappe besorgen. Dafür stellt er das Getriebe neu ein: Hängt die Schaltstangen aus, steckt einen 5,5mm-Bohrer durch die Schaltstangen (an deren Knickpunkt hinten im Kardantunnel), sägt von der 3./4.-Gang-Stange 3 Gewindegänge ab und stellt sie um 2 Drehungen kürzer. Jetzt schaltet sich das Getriebe deutlich besser. Das Zurückschlagen des 3. Ganges lässt stark nach und das Mitlaufen des 4. beim Runterschalten ist fast völlig weg. 0,5 Liter Getriebeöl nachgefüllt.

Die Burg ruft

31. Juli: Christian 280CE und ich laden zum zweiten Bielefelder Vollmetalldaimlertreffen. Diesmal wird alles gut vorbereitet, Christian bucht in der „Habichtshöhe“ Tische und ich poste bei jeder Gelegenheit einen Flyer im W123-Forum.

Vollsparrentreff

Werden sie kommen? Ja! Bielefelder, Coesfelder und sonstige Westfalen haben sich anlocken lassen.

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Eine ganze Flotte steht schließlich auf dem Parkplatz. Und der Moorbraune freut sich über die Gesellschaft.

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Limos, Teewagen und Coupés sind dabei. Trotz des nieseligen Wetters.

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Man beachte: Keine weißen Blinker, keine Spoiler, keine Breitschlappen. Eine kleine, nette Gesellschaft ist es, die sich im Lokal das Essen schmecken lässt.

Lüftungsspiel

16. Juli (155.914 km): Wäsche bei Mr. Wash. Scheinwerfer demontiert (es war die ganze Zeit noch Wasser drin), Gläser und Reflektoren gereinigt, Dichtungen geklebt. Neuen LuFiKa-Deckel von Herden gereinigt (Gott, war das ein Dreck!!!) und montiert. Mit nem 300-D-Schlauch (Herden) die 190-D-Tülle (Herden) mit Kabelbindern vorne am Scheinwerfer befestigt. Sieht provisorisch aus, hält aber. Auf der Autobahnfahrt nach Oldenburg (Vatern-Geburtstag) kam mir der Wagen zwar nicht direkt schneller, aber irgendwie leiser vor. Vati & Andy bewundern die Salatölmaschine, wir drehen eine Runde.

Erstes Bielefelder Coupétreffen

Kleines, improvisiertes Treffen mit Christian 280CE im „Augustus“ Ecke August-Bebel- und Heinrichstraße. Beim Coupévergleich schneidet sein Zustand-2+-Fahrzeug deutlich besser ab.

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Wir drehen ein paar Runden um den Block und laden noch die Fahrer eines zypressengrünen (?) Coupés in der Paulusstraße und den einer weißen Limousine in der August-Bebel ein. Der Coupéfahrer meldet sich sogar später mal bei mir per SMS.

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Beim nächsten Treffen der beiden Wagen zwei Jahre später in Wiesbaden hat der Moorbraune vom Zustand her doch ein wenig aufgeholt…

Die Wiederauferstehung: Triumph

Montag, 20. Juni (ca. 291.000): Spiel, Satz und Sieg! Der TÜVi guckt nicht einmal die Türen genau an. Euro 1 trägt er mir auch ein. Der moorbraune Dieselstern zischt nach Hause, wo er noch eine AU an der Autotränke macht und kurz darauf bei der Stadt zugelassen wird: Als BI-CD 240 (zum zweiten Mal in meinem Leben ein Wunschkennzeichen), gültig vom 1. April bis 30. November, macht er jetzt die Straßen unsicher.

Ich überschlage mal, was die ganze Coupé-Restaurierung bis jetzt gekostet hat und komme auf über 2.100 Euro (300,- alleine für Kennzeichen, TÜV, AU und Anmeldungen, über 1.000,- für Blech- und Karosserieteile).

Es hat also nicht ganz hingehauen mit den geplanten 200 bis 300 Euro, die ich nicht mehr in den roten Golf stecken wollte…

Im Forum verbreite ich die gute Nachricht unter dem Betreff
Neues Diesel-QP „ohne erkennbare Mängel“ auf der Straße:

In Bielefeld brennt die Luft

VON UNSEREM KFZ-KORRESPONDENTEN HARRY „HORCH“ HIRSCH

Bielefeld. „Ich hab’s mit eigenen Augen gehört“, stammelte Landwirt Johann Runkelmöller aus Bielefeld-Windelsbleiche. „Erst dacht ich, da kommt so’n alter Mercedes-Diesel, wie ich selbst seit 1978 einen hab, aber als ich mich zur Straße umdreh, knallt da ein dunkelbraunes Geschoss vorbei.“ So wie dem 64jährigen Agrar-Ökonomen ging es am Vormittag vielen Anwohnern des Bielefelder Stadtteils, über dem noch immer ein leichter Duft nach verbranntem Dieselöl liegt.

Noch Stunden nach dem rätselhaften Geschehen versorgten Psychologen des Sozialdienstes Katholischer Männer mehrere Dutzend verstörte Anwohner mit Kamillentee und Erste-Hilfe-Hostien. Es war gegen 10.15 Uhr, als das unbekannte Fahrzeug auf der Paderborner Straße stadteinwärts für Angst und Schrecken sorgte. Zeugen beschrieben die Form des Wagens als die eines Coupés der 123er-Serie von Mercedes-Benz. „Aber das passt nicht zur Aussage, das Fahrzeug sei eindeutig von einem Dieselmotor angetrieben worden“, erklärte der Pressesprecher der Polizeidirektion nördsüdliches Ostwestfalen, Pedro Pölter. Auf Dieselmotoren in derartig eleganten Karosserien hätten Mercedes-Kunden bis in die Neunziger Jahre warten müssen, „in Stuttgart war man 1980 einfach noch nicht soweit“.

Derzeit ermittelt die Polizei in alle Richtungen. Eine erste Spur deutet zur TÜV-Station in Paderborn-Elsen, wo gegen 9.45 Uhr ein mysteriöses Fahrzeug der Marke Daimler-Benz eine Hauptuntersuchung „ohne erkennbare Mängel“ absolvierte. „Irgendwas an dem Wagen kam mir gleich komisch vor“, erinnert sich Prüfer Horst-Sergio Horstmannskötter. „Aber ich hatte einfach nur Augen für diesen hinreißenden Lack. Moorbraun, wissen Sie! Dass es sowas Schönes noch gibt.“

Die Ermittler hoffen nun, dass der geheimnisvolle Wagen erneut irgendwo gesichtet wird. Hinweise nimmt die Polizei unter der Kontonummer 683114301 der Postbank Hannover, BLZ 25010030, entgegen, Stichwort „Euro-Grab“ .

Am folgenden Dienstag bringe ich die mürbe S-Klasse als Dankeschön zu Siggi rüber.

280S

Abschied vom 280S. Der Wagen ist nicht glücklich geworden bei mir. Und ich nicht glücklich mit ihm. Armes Auto.

Die Wiederauferstehung: Rückschlag

30. April: Eine geplante Fahrt nach Düsseldorf zur Hochzeit von Anne und Ingo platzt, weil auf dem Ostwestfalendamm in Bielefeld der LiMa-Keilriemen nicht mitläuft (Wasserpumpe wird nicht angetrieben, Temperatur steigt kurz auf 120 Grad). Mit 50 km/h schleichen wir zurück in die Heinrichstraße – und die Bahn kommt zum Zug. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Ja-Wort in die Kirche.

In den Tagen drauf eine Riesen-Putzaktion: Den ganzen Wagen etwa viereinhalb Stunden lang komplett innen und außen gewienert. Lack mit A1-Politur poliert und A1-Carnaubawachs versiegelt. Moorbraun ist echt spitze, es sieht wieder aus wie frisch lackiert! Felgen gereinigt. Alle Gummidichtungen mit Silikonöl und Kunststoffschwarz behandelt. Den Chrom (mit Atta Scheuermilch) poliert. Den Innenraum komplett gereinigt, ebenso den Kofferraum. Den Motorraum erst mit Caramba eingenebelt, später mit Bremsenreiniger.