#SchönsterWegZurArbeitAllerZeiten

Sony A7II mit Schneider Kreuznach Curtagon 2.8 35
Sony A7II mit Schneider Kreuznach Curtagon 2.8 35

Unglaublich, wie euphorisierend es sein kann, mit eigener Muskeln Kraft durch Felder und Wälder zur Arbeit und zurück zu radeln. Heute bin ich zum ersten Mal die etwas über zwölf Kilometer vom Donnerberg nach Rothe Erde gestrampelt. Der Weg ist ein Traum – hätte ich geahnt, wie schön es ist, hätte ich es schon früher probiert.

(Das Foto entstand heute Abend südöstlich von Eilendorf. Und das ganz hinten ist der Lousberg.)

Venncapismus

Karneval ist für Aachener – und Aachener Journalisten – sowas wie der heimlich-unheimliche Höhepunkt des Jahres. Er bedeutet Dauereinsatz, für die einen im Zoch und an der Kamellefront, für die anderen eine Flut Hunderter und Aberhunderter Bilder von Feiernden aus der ganzen Region.

Wer nach Fettdonnerstag, Karnevalssonntag und Rosenmontag vom akustischen und optischen Trubels mürbe geschossen ist, sehnt sich oft nach Ruhe und Einsamkeit. Und wo könnte man die im Dreiländereck besser finden als im Venn?

Vom Parkplatz Nahtsief aus, dem perfekten Ausgangspunkt für einen Gang durchs Moor, zog es mich diesmal nach Norden, wo es zwar weniger Teiche, aber etwas mehr landschaftliche Abwechslung gibt.

Von der ist allerdings an einem Schneetag deutlich weniger zu sehen als etwa im Frühling. Immerhin, man ist offenbar nicht das einzige Wesen hier draußen.

In der Kameratasche begleitete mich wieder Familie Schacht – also das Travegon 2.8 35 als Weitwinkel, das Travelon 1.8 50 als Standardlinse, das Travenar 2.8 90 als Porträtspezialist und das Travenar 3.5 135 als Tele (fünf Euro demjenigen, der glaubhaft erklären kann, warum der bayerische Objektivhersteler Albert Schacht seine Produkte nach einem Fluss benannt hat, der durch Lübeck fließt).

Aber, tja, so richtig zusammengewachsen sind wir noch nicht, die Schachts und ich. Das 90er-Travenar streikte mit offener Blende, vermutlich war das Schmierfett in der Kälte erstarrt. Und das 135er-Travenar kämpfte mit flauem Grau beziehungsweise grauer Fläue – vermutlich sitzt eine leichte Fungus- oder Schmierschicht zwischen den Linsen.

Bei diesem Bild etwas musste ich später mit Photoshop den Kontrast ordentlich hochjazzen, damit das Bild halbwegs ansehnlich wurde. Immerhin, das 50er-Travelon lieferte wieder die solide Leistung ab (etwa beim Baumstumpf oben), die mir schon beim Besuch im Schaapskooi gefallen hat, siehe dort.

Die positive Überraschung war das 35er. Obwohl sich im Netz etliche wenig begeisterte Stimmen finden (vor allem, was die M42-Version mit der eher kleinen Austrittslinse angeht), zeichnete es abgeblendet mit Stativ sehr schön scharf.

Wenn nur das Herumgefummel mit dem Stativ nicht so lange dauern würde! Verdammt, die Sonne geht schon unter.

Wo geht’s nochmal zurück? Entenpfuhl? Parking Grenzweg? Ternell?

Macht nichts – irgendwann führten die vereisten Holzstege auf einen Wirtschaftsweg, der nicht nur mich zurück in Richtung Parkplatz brachte, sondern auch in den Genuss eines feinen Blicks auf einen herrlichen Wintersonnenuntergang. Und so endete die Flucht vor dem bunten Farbenspektakel des Karnevals – in einem bunten Farbenspektakel. Glücklicherweise allerdings: in völliger Stille.

Nachts im Venn II

Und wieder einmal: das Venn. Der Kurzurlaub für den Kopf, nur eine halbe Autostunde von Aachen entfernt.

Ausstattung diesmal: nur mein Smartphone LG G4. Freihändig. Meine Güte, was diese Winzlinge leisten, ist immer wieder ein echtes Wunder für mich.

Nachts im Venn

Sony A7 II mit Meyer Optik Primagon 4.5 35, F8, 2s, ISO 400
Sony A7 II mit Meyer Optik Primagon 4.5 35, F8, 2s, ISO 400

Zuerst hatte ich mich noch geärgert, dass ich die Blaue Stunde verpasst hatte. Eine gute halbe Stunde danach war ich froh für die Gelegenheit, das Venn – wieder einmal – ganz neu erleben zu können.