Moderne Autos

Ich weiß, ich höre mich manchmal an, als würde ich alle modernen Autos verabscheuen. Plastikschlonten, das. Wegwerfeimer. Einkaufstüten.Ist aber gar nicht so. Es gibt Wagen, die würde ich mir direkt aus dem Showroom kaufen, wenn ich die Kohle hätte. SpOn stellt gerade so einen vor, den Jensen Interceptor S. Man kann auch ohne Airbag und ABS glücklich werden. Es braucht nur 500 PS und 100.000 Pfund. Obwohl ich vielleicht doch lieber auf das betörend schöne Cabrio warten würde.

Jensen Interceptor
Haben Sie den auch in Fabrcode, äh, 479?

Und das Beste, ich zitiere: „Die Kunden können bei der Auswahl der Farben mitreden.“ Einmal Moorbraun mit Cremebeige, bitte. Dann brauche ich auch keine Diebstahlssicherung mehr.

A propos glücklich werden: Drückt mir die Daumen. Nachdem es in Ornbau mit dem H-Kennzeichen fürs Dieselcoupé nicht geklappt hat, starte ich morgen einen neuen Versuch. Der Prüfer hat dem Braunen am Telefon grünes Licht gegeben. In aller Herrgottsfrühe geht’s hin – nach Ostwestfalen-Lippe…

Klasse mit E

Die Maifaier Meifeierlichkeiten am Sonntag werde ich begehen, indem ich das moorbraunste Coupé westlich des Ural auf die Straße bringe. Es ist ein besonderer Mai: Am 13. wird der selbstzündende Zweitürer 30 Jahre alt. Wenn jetzt noch die Sache mit dem H-Kennzeichen (trotz Umdieselung) klappt, bin ich der glücklichste W123-Fahrer des Monats.Die Wartezeit auf das Coupé mit é vertreiben wir uns mit etwas Häme über eine andere E-Klasse: den W211, die Rache des Jürgen E. Schrempp.

Südländisches Flair

Das Verdeckgestänge scheuert das Verdeck durch. Die Fensterdichtungen sind nicht dicht. Die Kraftstoffpumpe pumpt nicht. Durch die Rückleuchten läuft Wasser in den Kofferraum. Die variable Ventilsteuerung des Motors geht kaputt. Und dann nochmal kaputt. Der Zahnriemen reißt. Die Zylinderkopfdichtung brennt durch. Der Anlasser lässt nicht mehr an. Der Auspuff bricht. Der Gaszug reißt. Die Wegfahrsperre nimmt ihren Job zu ernst. Motorhaube und Kofferraumdeckel verbeulen sich bei zu hartem Anfassen. Die Blenden an den Türschlössern verlieren ihre Chromschicht. Der Lack am Verdeckdeckel wird abgescheuert. Die Gummidichtungen am Verdeckkasten reißen. Das Armaturenbrett knarzt. Die Mittelkonsole knarzt. Die Türverkleidung knarzt.

Gegen eine Fiat Barchetta ist der Wintergolf der reinste Mercedes.

Moorbraun goes Giftgrün

Grauer Novemberhimmel über Aachen. Das Coupé mit é schlummert in seiner Scheune den Winterschlaf der Saisongekennzeichneten. Die Golfsaison hat wieder begonnen. Erfreuen wir uns mangels schokoladigen Brauns doch an diesem giftigen Grün, präsentiert von Škoda.

Schöner Spot. So ähnlich muss es damals ausgesehen haben, 1995, als dem Coupé das Dieselherz eingepflanzt ward.

Fahrfailer

Dem regelmäßigen Reifenkreischen nach, das mir gestern Nachmittag den Sonntagsdienst in der Redaktion versüßte, üben auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums gegenüber meiner Arbeitsstätte gerne mal irgendwelche Honks den Burnout.

Eine Kunst, die gelernt sein will.

Das da war zwar in Australien, aber es fällt trotzdem in die Kategorie „Bilder, die man gerne sieht“. (Es hat wirklich nervig gequietscht gestern).

Link des Tages

Darauf hat die Welt gewartet: Endlich mal wieder ein cooler Mercedes. Im F-Cell Roadster treffen sich das Design des 19. und die Antriebstechnik des 21. Jahrhunderts. Hübsch wäre noch ein fähnchenschwenkender Androide, der vor dem Vehikel herläuft.

Dackelgewackel

Wenn man für sich die Entscheidung getroffen hat, eine Sache wirklich mit ganzer Seele und mit vollem Herzen zu unterstützen, dann gibt es keinen Grund, sich mit halben Sachen zufrieden zu geben.

dackelgewackel

Neues vom Straßenrand (6)

Es ist manchmal praktisch, unterwegs eine Kamera dabei zu haben. Und auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, für einen Autoblogger gehalten zu werden – siehe den Beitrag über den Volvorrari neulich – und im Feld von Rolf Reiners zu wildern: Das Dackelgewackel neulich neben mir an der Ampel am Prager Ring war einfach zu hübsch.

dackelgewackel

Wenn man für sich die Entscheidung getroffen hat, eine Sache wirklich mit ganzer Seele und mit vollem Herzen zu unterstützen, dann gibt es keinen Grund, sich mit halben Sachen zufrieden zu geben.

Neues vom Straßenrand (5)

Nach fast zwei Jahren in Aachen war es jetzt Zeit, sich eine neue und größere Wohnung zu suchen. Neue Wohnung heißt auch: neue Nachbarschaft. Ich finde es immer wieder spannend, sich in einer unbekannten Umgebung einzuleben. Was es da alles Großes und Kleines zu entdecken gibt…

Wie zum Beispiel an einem geparkten Auto am Straßenrand. Wochenlang bin ich an dem betagten Volvo vorbeigelaufen und habe das aufgeklebte gelbe Ferrari-Wappen am Kotflügel nur aus dem Augenwinkel registriert.

Heute Morgen habe ich dann zum ersten Mal richtig hingeguckt. Das ist ja gar kein Ferrari-Ross, was da klebt:

Volvorrari_800

In meiner neuen Nachbarschaft haben sie vielleicht hässliche Autos. Aber hübschen Humor.