Nie, nie, nie

…wieder werde ich etwas über die Qualität japanischer Autobauer sagen. Jedenfalls nichts, in dem nicht Respekt mitschwingt.

Killing-2Beim von mir überaus geschätzten BBC-Magazin TopGear haben sie versucht, einen alten Toyota Hilux Pick-Up zu… ja, zu töten. Und ohne zuviel vom Inhalt dieses schlicht unglaublichen Experiments zu verraten: Er hat es ihnen nicht leicht gemacht.

Das dreiteilige Epos ist hier zu bewundern: Teil 1, Teil 2 und Teil 3.

Nachtrag:
Das entgegengesetzte Ende der Skala automobilder Unzerstörbarkeit zeigt dieses Crash-Video [via Matze im Forum].

Jetzt aber: Gasanlagenbilder!

Bei Tageslicht schaut die Sache doch schon ganz anders aus. Jetzt sieht man erstmal, was für ein verschmuddeltes Auto man hat. Aber egal: Das hier habe ich also für mein diesjähriges Weihnachtsgeld (plus einer fetten Überziehung meines Kontos) bekommen.

Verdampfer15_800

Blick in den Motorraum: Links der Verdampfer…

Steuergeraet17_800

…und auf der anderen Seite, rechts neben der Batterie, das Steuergerät. Ich weiß, ich könnte den Motorraum mal wieder sauber machen.

Tankanschluss13-800

Der Tankanschluss sitzt unten im Stoßfänger. Unter der Tankklappe wäre er bruchgefährdet gewesen. Okay, ist keine superelegante Lösung, schmutzige Finger holt man sich auch, aber ich vertrau da mal den Experten. Nachdem ich gestern gesehen habe, wie der schwergewichtige Rüssel mit dem Schlauch am Tankanschluss dranhing, ist es wirklich wichtig, dass der stabil im Auto sitzt. Ich weiß, ich könnte den Wagen mal wieder waschen.

Radmuldentank11_800

Wie man sieht, ein ganz schöner Brocken. Für die Abdeckung werde ich mir noch etwas einfallen lassen müssen. Ich weiß, ich könnte den Kofferraum mal wieder saugen.

Schalterrot21_800

In der Mittelkonsole sitzt das Steuergerät. Mit dem Kippschalter wählt man die Betriebsart: Nur Benzin – Automatik – nur Gas. Im Alltagsbetrieb bleibt die Automatik an. Sollte der Gastank mal leergefahren sein, wählt man reinen Benzinbetrieb, um zu starten. Die Stellung „nur Gas“ wird normalerweise nicht benutzt, höchstens, um bei leerem Benzintank zu starten. Ich weiß, ich könnte den Innenraum mal wieder reinigen.

Schaltergruen23_800b

Nach dem Starten einmal mit der Drehzahl über 2.000 gehen, dann springt das Gasventil an und der Motor läuft mit LPG.

Die Probefahrt gestern war ganz gut. Im Stadtverkehr ist kaum ein Unterschied zu merken: Golfi war kein Ferrari und ist kein Ferrari, aber mit seinen 60 PS auch im Gasbetrieb durchaus gut zu Fuß. Der Motor läuft sehr sanft, vielleicht sogar sanfter als vorher. Das kann aber auch am neuen Vergaserflansch liegen – der alte war rissig und zog Nebenluft. Auf der Autobahn hatte der Wagen etwas Probleme, auf über 100 km/h zu kommen, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.

Nochmal für Direktverlinker: Es handelt sich um eine geregelte Venturi-Anlage des Typs BRC Just, eingebaut in einen VW Golf III vom Januar 1995, 1,4-Liter Motor mit 60 PS, Kennbuchstabe ABD, Kilometerstand etwa 280.000 (plusminus 20.000 oder so).

Das erste Mal

Kompliment an die Werkstatt. Die Jungs vom Autogaszentrum Aachen haben optisch saubere und objektiv pünktliche Arbeit geleistet. Wie vereinbart, war der Wagen heute Nachmittag abholbereit. Einziges Hm: Der 57-Liter-Tank (= 48 Liter reell nutzbar) steht wirklich ganz schön hoch im Kofferraum.

Ansonsten macht alles einen prima Eindruck. Der Wagen startet problemlos (stets auf Benzin), und sobald man einmal kurz Drehzahl gibt, springt mit einem vernehmlichen Klacken aus dem Kofferraum die Gasanlage an. Die entsprechende LED in der kleinen Kombianzeige in der Mittelkonsole wird dann grün statt rot (eine hervorragende Farbwahl angesichts des Anteils von 5 bis 8 Prozent rot-grün-schwachsichtiger Männer an der Gesamtbevölkerung) (woher ich das wohl weiß).

Erstgas85_800

Mit dem noch werkstattwarmen Wagen geht es dann gleich mal zum Tanken nach Eynatten rüber (hinterm Grenzübergang Aachen-Lichtenbusch runter von der Autobahn). Tolles Gefühl: Einmal Volltanken für 22,85 Euro. Blödes Gefühl: Bei den Preisen ist nicht mal ein Regenschutz für die werte Kundschaft drin. Naja. Vielleicht, wenn die Preise über 70 Cent steigen. Der aktuelle Literpreis von 53,2 Cent sei in jüngster Zeit deutlich erhöht worden, sagte der Fahrer hinter mir. Noch vor kurzem hätte der Liter nur etwa 39 Cent gekostet.

Fotos mach ich morgen, im Hellen. Und mit etwas Glück sogar im Trockenen.

Nachtrag am 4. September 2009:

Wie ich mittlerweile weiß, habe ich an diesem Tag fürchterlich versagt. So fürchterlich, dass das Foto oben es ins Blog Demonicious.com in die Rubrik „Fill Up Fails“ geschafft hat:

http://demonicious.com/20090901/fill-up-fail/

Der gute Ryan von Demonicious, Gott segne ihn, ist offenbar der Meinung, der LPG-Tankrüssel sei ein normaler und stecke in der falschen Öffnung des Autos.

Da ich nicht sicher bin, wer von uns beiden nun der wahre Fail ist, habe ich dem Jungen mal die technischen Zusammenhänge in einem Kommentar weiter unten auf der Seite erläutert.

Was wäre das Web ohne Deppen? Jedenfalls nicht so lustig.

Sprit-Entlastung

Im Manager-Magazin steht ein interessanter Artikel über die voraussichtliche Entwicklung der Treibstoffpreise. Autor Matthias Kaufmann geht davon aus, dass es bald im Grunde nur noch zwei Preisalternativen gibt: Diesel, der deutlich teurer ist als heute, sowie – mit einem geringen Abstand von acht bis zehn Cent – Super.

MIr wird das dann allerdings wohl eher egal sein.

Gaszentrum08_800Große Dinge werfen ihre Schatten voraus. Gasförmige Schatten.

Pausenfilm

Während wir auf den Gaswagen warten, vertreiben wir uns die Zeit mit diesem kleinen Pausenfilmchen. Und freuen uns, dass wir nicht in einer Gegend Deutschlands leben, in der man von nackten Männern auf motorisierten Bierkisten überholt wird.

Nicht, dass die Öcher sowas nicht fertig bringen würden. Aber es ist einfach zu hügelig hier.

Sprit-Entwarnung

Ich wieder. Kaum habe ich mich entschieden, Golfi in einen Gasbrenner zu verwandeln, purzeln die Spritpreise. Nach der Arbeit bin ich noch schnell bei Real an der Breslauer Straße vorbeigefahren. War das voll. Erst dachte ich, die Autos auf der Zufahrt wollten alle auf den Parkplatz… dann stellte sich heraus: Es war die Schlange zur Tankstelle. Die halbe Auffahrt hoch, auf beiden Spuren.

Der Grund war etwa zehn Minuten später zu erkennen, als ich endlich so nahe an die Tanke herangekrochen war, dass ich die Schilder erkennen konnte: Gnadenloser Preisverfall, der Liter Normal für 1,259. Ein Tanklastzug füllte gerade nach, um dem Ansturm Herr zu werden. Zum Vergleich: Die hier im Blog bereits sattsam bekannte Shell-Tanke an der Stolberger Straße (Spitzenwert 1,469 für Normal am 7. November) nahm heute immer noch 1,359, andere Tanken im Aachener Stadtgebiet 1,299.

Da eh keine Chance bestand, dass jemand aus der Tankenschlange auf der linken Spur mich von der rechten Spur aus hereinlassen würde (bei Leuten, die 30 Minuten und länger im eigenen Saft geschmort haben, kann ich das auch durchaus verstehen), habe ich geduldig gewartet, bis ich wieder freie Fahrt hatte und wollte dann um die Tankstelle herum wieder in Richtung Ausgang fahren. Doch siehe da: Die beiden hinteren Säulen lagen verlassen da, die Tankenschlange verteilte sich immer nur auf die vorderein drei Zapfanlagen.

Nun hasse ich ja Leute, die sich an Wartenden vorbeidrängeln, wie die Pest. Vor allem, weil ich selbst immer derjenige bin, der schön brav und doof wartet. Aber diesmal wäre keiner der in der Schlange Stehenden auch nur ein Minütchen schneller gewesen, wenn ich an den leeren Säulen vorbeigefahren wäre. Außerdem hing an einer der Säulen ein Zettelchen „Außer Betrieb“, das sich dann aber nur auf den Super-Plus-Rüssel bezog. So habe ich mit rabenschwarzem Gewissen getankt, immer in Angst, ein tobender Lynchmob würde von der Zufahrtstraße her auf mich losstürmen.

51,13 Liter für 64,37 Euro. Mit den derart gesparten fünf Euronen konnte man anschließend beim Heckflossenstammtisch glatt ein zweites Erdinger Alkoholfrei (eine Sorte, für die ich nur zu gerne Blogwerbung mache) ordern.

A propos. Wie Dirk verkündete, hat der VDH hat übrigens ein interessantes Problem. Das Mercedes-Oldtimercentrum lagert demnächst einen größeren Posten Blechteile aus, unter anderen tausende von Türen für Baureihen wie R107, W116, W108 und W123. Die kann der Club günstig übernehmen – aber selbst wenn man sie eng aneinanderstapelt, sind es immer noch etwa 1,2 Regalkilometer Blech. Gut, dass ich keine Garage habe – bei meinem Hang zu selbstloser Hilfsbereitschaft. Ich wieder.