Guter alter Acrobat Reader. Manchmal nervt er ja mit seinen ständigen Updates – vor etwa zwei Jahren gab es eine Zeit, da war vor jedem Angucken eines PDFs ein satter 60-MB-Download fällig. Dafür kann man heute sogar den Text aus den Dokumenten rauskopieren. Aber jetzt stürzt er mich noch vor dem Frühstück in eine Identitätskrise.
Schnell noch vor dem ersten Kaffee des Tages ein Mail-Attachment geöffnet, dachte ich. Und dann das:
„Möchten Sie die vertrauenswürdigen Identitäten einer früheren Acrobat-Version importieren?“
Möchte ich was bitteschön? Im Hause Adobe scheint man an Reinkarnation zu glauben, die Lehre von der Wiedergeburt. Welche früheren Identitäten sind wohl gemeint? Ist es die alte Version 6.0.1, damals schlanke 17,8 MB klein? Ist es Ausgabe 7.0.9, die bereits 90 MB Festplattenplatz als Spielwiese verlangte?
Doch viel wichtiger: Warum will mein aktueller Reader (Modell 8.1.1. – sind diese dreistelligen Versionsnummern nicht unglaublich sexy?) Kontakt mit den Geistern seiner dahingeschiedenen Vorfahren aufnehmen? Ist er einsam? Aus welch morbidem Grund sucht jemand Umgang mit Zombies?
Was also ist nun zu tun? Den alternativ angebotenen „Standardsatz vertrauenswürdiger Identitäten“ anlegen, was immer dann auch geschehen mag?
Ruhe bewahren. Nachdenken. An sich ist der Reader ja ein ganz umgängliches Programm. Das mit den Updates hat sich auch mittlerweile wieder beruhigt (in der Wikipedia heißt es: „In die Kritik geraten ist der Acrobat Reader in den letzten Jahren wegen seiner automatischen nicht deaktivierbaren Updates und wegen seines enormen Ressourcenhungers, der sich jedoch seit Version 8 etwas gebessert hat.“).
Na schön. Ich habe also „Ja“ angeklickt und auf eine Art Voodoo-Zeremonie gewartet. Es wurde dann aber nur ganz normal die Version 8.1.2. installiert. Reine Routine – bis am Ende dieses Fenster hier aufging:
Mein eigener Reader stellt mir Aufgaben! Wohl übermütig geworden, der Kleine. So nicht, mein Freund – Herrchen trinkt jetzt erstmal Kaffee.