Jagt dieses Szenario nicht jedem Pilotenschüler ein wohliges Prickeln den Rücken hinunter? Interkontinentalflug, das Rotbarschfilet in der Bordküche ist unbemerkt jenseits des Verfallsdatums, beide Piloten winden sich in Krämpfen auf dem Cockpitboden, Stewardessen gehen leise flüsternd die Sitzreihen entlang, ist zufällig jemand von Ihnen Pilot? Die Stunde des Helden hat geschlagen.
Könntest du es?
Patrick Smith, Autor der Kolumne Ask the Pilot auf Salon.com, ist der Frage nachgegangen, ob eine völlig untrainierte Personen in der Lage wäre, einen Passagierjet zu landen. Auslöser war eine Sendung im DiscoveryChannel, bei der zwei Moderatoren im Simulator unter Anleitung eines „Lotsen“ im zweiten Versuch eine Landung tatsächlich halbwegs hinbekommen hatten. Ihre Antwort auf die Frage lautete damals: Es ist möglich. Patrick Smith, selber Verkehrspilot, sagt dagegen:
The correct answer, of course, is no, absolutely not.
Es sei nun mal ein Unterschied, ob die Maschine in idealem Wetter, schön ausgerichtet auf die Bahn und wenige hundert Fuß über dem Boden schwebe, oder ob man sie aus Reiseflughöhe und -Geschwindigkeit herunterbekommen müsse, sämtliche Neukonfigurationen und Umprogrammierungen der Flugkontrollsysteme inbegriffen. Da helfen auch Autopilot und sonstige elektronischen Helferlein nicht. Smith vergleicht die Arbeit eines modernen Piloten mit der eines Chirurgen: Auch ihm stehen heutzutage viele High-Tech-Werkzeuge zur Seite, doch mit Knöpfchendrücken und Zurücklehnen ist es nicht ganz getan. Smith‘ Fazit: Die Chance eines Nichtpiloten im Cockpit beträgt „approximately zero percent“.
Werfen Sie einen Blick in das Cockpit einer Boeing 737, sagt er. Das Ding direkt unterhalb der Windschutzscheibe ist der Autopilot. Der Knopf „Landung auf dem nächstgelegenen Flughafen“ fehlt allerdings.
Könntest du es?