Walkürenritt

Auch ohne Fan von Herrn Cruise zu sein und ohne auf sein bizarres Scientologen-Video einzugehen: Der Trailer zum Stauffenberg-Film ist nett anzugucken. Und im Film sind immerhin diverse Ju 52 und anderes zeitgenössisches Fliegzeug drin zu sehen.

Vom Regisseur von X-Men, Die Üblichen Verdächtigen und Supermann kehrt zurück. Na gut. Muss ja nichts heißen.

Fliegertraum: Traumflieger

Mancher träumt vom Eigenheim. Oder zumindest einer Eigentumswohnung. Andere vom dicken BMW X-5 Nichtgeländewagen, von einer Suzuki Hayabusa oder einem Haflingerpony. Ich komme bei so einem Anblick ins Träumen.

Dornier S-Ray
Foto: Dornier

Die neue Dornier S-Ray. Zwei Sitzplätze, Leergewicht 400 Kilo, Zuladung 250 Kilo, Carbon-Composite-Zelle, Einziehfahrwerk, Rotax-Vierzylinder, Flügel innerhalb weniger Sekunden anklappbar. Das perfekte Reisegerät – damit einmal runter nach Afrika, wie wär’s?

Wenn man übrigens beim Hersteller anruft, um zu fragen, ob man die Fotos auf der Firmen-Homepage für sein Blog haben darf, wird man direkt zum Chef persönlich durchgestellt: Iren Dornier, dessen Großvater Claude 1921 das Vorbild baute.

Dornier Libelle
Foto: Wikipedia

Die „Libelle„. Eines der ersten Flugboote überhaupt. Mit zukunftsweisenden Details wie den typischen Dornier-Stummelflügeln anstelle von zerbrechlichen Stützschwimmern. Der Treibstoff wurde aus dem Haupttank im Rumpf über eine vom Fahrtwind angetriebene Pumpe in einen Falltank hinter dem Motor gefördert. Und wer sich fragt, ob die 100 PS des Rotax 912 in der S-Ray mit den 650 Kilo Abbfluggewicht zurechtkommt, dem sei gesagt, dass dem Original 85 PS genügten.

Praktisch seit ich lesen kann, faszinieren mich Flugboote und Wasserflugzeuge. Meine Traummaschine war immer die elegante Dornier Do 18. Es ist begeisternd, dass nach dem Ende des Traditionswerks Dornier im Jahr 2005 wieder ein Flugboot mit diesem Namen fliegt.

Über den Kaufpreis der S-Ray, die zuerst Stingray (Stachelrochen) heißen sollte und aus rechtlichen Gründen umbenannt werden musste, steht nichts auf der Webseite. Was vielleicht auch besser ist. So kann ich noch ein Weilchen träumen.

(Der Chef hat auf meine Frage übrigens ja gesagt und war, obwohl im Hintergrund heftiger Produktionslärm zu hören war und tausend Leute etwas von ihm wollten, sehr freundlich.)

Ach ja: Eine Biografie von Iren Dornier gibt es hier beim Stern. Mit Fotogalerie. Sehr lesenswert.

Nicht simuliert

Wo ich grad vom Flugsimulator sprach. Wir sind ja wohl alle schon mal in die Cockpits von Mustang, Spitfire, Me 109 oder ähnlichen Warbirds geklettert, um am eigenen PC wahlweise die Battle of Britain oder die Luftschlacht um Deutschland nachzufliegen. Und solange man sich nicht allzusehr in die Sache reinsteigert, ist das ja auch ein eher harmloses Vergnügen. Whow, wie da die Splitter aus den Tragflächen fetzen, hast du gesehen, wie der Motor explodiert ist, Wahnsinn, wie einem der feindliche Bordschütze seine Kugeln um die Ohren haut. Fliegen wir noch eine zweite Runde?

Für die Jungs, die vor etwas über 60 Jahren im Cockpit saßen, war es kein harmloses Vergnügen. Ganz im Gegenteil. Dieses Youtube-Video zeigt In-Flight-Aufnahmen von Luftkämpfen, ungewöhnlicherweise von deutschen Maschinen aus aufgenommen. Die gespenstische Stille der kurzen Szenen (mit Mikrofonen waren FW 190 und Me 110 natürlich nicht ausgerüstet) macht die tödlichen Duelle noch unheimlicher. Hier wird nicht auf starre Ziele, sondern auf lebende Menschen geschossen, und an Bord der B-17s und Liberators schießen diese Menschen verzweifelt zurück.

Für Deutsche, Amerikaner, Briten und Russen galt dasselbe: Wenn man getroffen wurde, gab es keine zweite Runde.

Happy Landings

Jagt dieses Szenario nicht jedem Pilotenschüler ein wohliges Prickeln den Rücken hinunter? Interkontinentalflug, das Rotbarschfilet in der Bordküche ist unbemerkt jenseits des Verfallsdatums, beide Piloten winden sich in Krämpfen auf dem Cockpitboden, Stewardessen gehen leise flüsternd die Sitzreihen entlang, ist zufällig jemand von Ihnen Pilot? Die Stunde des Helden hat geschlagen.

Könntest du es?

Patrick Smith, Autor der Kolumne Ask the Pilot auf Salon.com, ist der Frage nachgegangen, ob eine völlig untrainierte Personen in der Lage wäre, einen Passagierjet zu landen. Auslöser war eine Sendung im DiscoveryChannel, bei der zwei Moderatoren im Simulator unter Anleitung eines „Lotsen“ im zweiten Versuch eine Landung tatsächlich halbwegs hinbekommen hatten. Ihre Antwort auf die Frage lautete damals: Es ist möglich. Patrick Smith, selber Verkehrspilot, sagt dagegen:

The correct answer, of course, is no, absolutely not.

Es sei nun mal ein Unterschied, ob die Maschine in idealem Wetter, schön ausgerichtet auf die Bahn und wenige hundert Fuß über dem Boden schwebe, oder ob man sie aus Reiseflughöhe und -Geschwindigkeit herunterbekommen müsse, sämtliche Neukonfigurationen und Umprogrammierungen der Flugkontrollsysteme inbegriffen. Da helfen auch Autopilot und sonstige elektronischen Helferlein nicht. Smith vergleicht die Arbeit eines modernen Piloten mit der eines Chirurgen: Auch ihm stehen heutzutage viele High-Tech-Werkzeuge zur Seite, doch mit Knöpfchendrücken und Zurücklehnen ist es nicht ganz getan. Smith‘ Fazit: Die Chance eines Nichtpiloten im Cockpit beträgt „approximately zero percent“.

Werfen Sie einen Blick in das Cockpit einer Boeing 737, sagt er. Das Ding direkt unterhalb der Windschutzscheibe ist der Autopilot. Der Knopf „Landung auf dem nächstgelegenen Flughafen“ fehlt allerdings.

Könntest du es?

Zuverlässig überprüft

Der Schwachsinn der deutschen Zuverlässigkeitsüberprüfung für Flieger und Flughafenpersonal treibt die absonderlichsten Blüten. Über den neuesten Fall berichtet Udo Vetter in seinem law blog: Seinem Mandanten, einem Flughafenmitarbeiter, war die offizielle Unzuverlässigkeit angedroht worden, da er in einer Betäubungsmittelsache „strafrechtlich in Erscheinung getreten“ sei („Verfahrensausgang unbekannt“). Vetter zitiert weiter aus dem Behördenschreiben:

Die Tatsache, dass Sie in o.g. Art und Weise auffällig wurden, ist im Rahmen meiner Prüfung von sicherheitsrelevanter Bedeutung und könnte dazu führen, dass ich Ihre Zuverlässigkeit nicht bejahen kann.

Der arme Airport-Angestellte war nach einem Konzert mal überprüft worden und hatte nie wieder etwas von der Sache gehört. Und die Luftsicherheitsbehörde hat sich nicht mal die Mühe gemacht, nachzuforschen, ob und warum das Verfahren gegen den Mann eingestellt worden war.

Auch so kann man einen Menschen in die Arbeitslosigkeit treiben. Ist schon eine tolle Sache, das Luftsicherheitsgesetz. Da fühlt man sich als Bürger doch wirklich sicher vor Terroristen und schlimmen Fingern jeder Art.

Der Falke setzt zur Landung an

Gefunden auf Youtube. Das da am Knüppel bin natürlich nicht ich.

Ejejej. Scheint ein bisschen schnell reingekommen zu sein. Ich sehe jedenfalls im Endteil keine Störklappen, nur beim Ausschweben.

Das Beste an dem Streifen sind die 44 größtenteils englischsprachigen Kommentare darunter „it was a model airplane“ – „It looks like a flying bug“ – „It’s a fuckin model idiots. not a real plane“, „It’s a two seater glider. I’ve flown in one; tell me it’s not real“ – „bin mit dem ding selber schonmal geflogen, aber sone landung hab ich noch nie hinbekommen xD echt hut ab“ und „its a glider wat do u expect“ und „I don’t think ground effect applies to fixed-wing“.

Am Wahrsten aber ist der schöne Satz: „A good landing is one you can walk away from, an exellent landing is one where you can use the plane again!“ Recht hat er.

Ich habe es getan

Es wird jetzt vor ziemlich genau acht Jahren gewesen sein, dass ich mit den anderen Osnabrücker Jungs unter Peters Führung nach Florida aufbrach, um den US-PPL zu machen. Gestern habe ich den letzten Schritt in der „Europäisierung“ meines Pilotenscheins gemacht. Ich habe den Antrag auf Konvertierung meiner nationalen Lizenz in einen europäischen PPL nach JAR-FCL samt aller Formulare und Kopien fertig in den Briefkasten geworfen. Der Flug Porta-Bielefeld war der Übungsflug zum Erhalt der Klassenberechtigung für Reisemotorsegler.

Mal schauen, wie lange es dauert, bis ich endlich den JAR-Schein in den Händen halte.

Ride & Fly

Zwei Stunden geschlafen. Drei Stunden im Auto gesessen. Vier Stunden beim Hallenputztag geackert. Und dann das.

Wolkenuntergrenze

Hauptwolkenuntergrenze unter 1.000 Fuß.

Das einzige, was heute fliegt, sind Möwen. Und zwar tief.