Airborne

Mittwoch war Flugtag. Den Urlaub hatte ich schon vor Wochen eingereicht. Endlich wieder auf den Platz! Zum ersten Mal seit dem JAR-Flug im November komme ich wieder in die Luft. Schon während der Fahrt zur Halle auf der Nordseite des Platzes steigt die Stimmung – eine C 172 des Sportfliegerclubs Porta übt Platzrunden. Gelegenheit, die Brennweite der Fuji einmal voll auszureizen.

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Cessna 172 startet in Porta Westfalica

Alles nicht billig

Wo ich gerade dabei war: Welche Vereine gibt es überhaupt in der Gegend und was kosten sie?

Aachen-Merzbrück EDKA:
SFG Nordstern: keine Angaben (1 DR 400, 1 Falke, 1 Dimona, 6 Segelflugzeuge)
Philips Fluggruppe: keine Angaben (1 Falke, 2 Segelflugzeuge)
LSV Aachen: 460 € Aufnahmegebühr plus 310 € Jahresbeitrag (1 DR 400, 1 Falke, 5 Segelflugzeuge)
FC Merzbrück: 400 € Aufnahmegebühr plus 240 € Jahresbeitrag (2 DR 400 [141 €/h], 2 PA 28 [141 €/h], 1 C 172 [99 €/h])
Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft: keine Homepage gefunden (Motor- und Segelflug?)

Westflug: C 42 91 €/h, Flight Design 115 €/h, C 150 120 €/h…

Dahlemer Binz EDKV:
Fluggruppe Rheinbraun: 360 € Jahresgebühr (1 Dimona, 1 Segelflugzeug)
Polizei-Sportverein Köln: 200 € Jahresbeitrag, 50 € Fluggebühr, (1 Super-Dimona [75 €/h], 4 Segelflugzeuge). Der PSV bildet eine Fluggemeinschaft mit LSC Eifelflug und LSV Rodenkirchen
LSV Rodenkirchen: keine Aufnahmegebühr, 264 € Jahresbeitrag plus 130 € Fachgruppenbeitrag (4 Segelflugzeuge?)
LSC Eifelflug: Aufnahmegebühr ubekannt, Jahresbeitrag 350 €?, (1 Remos UL)
FTHA: 200 € Aufnahmegebühr plus 360 € Jahresbeitrag (5 Segelflugzeuge)
FS Aachen: keine Aufnahmegebühr, 255 € Jahresbeitrag plus 180 € Flugpauschale (2 Segelflugzeuge)
Akaflieg Köln: 3 Segelflugzeuge
LSG Köln-Niehl: 495 € Jahresbeitrag, 50 € Quax-Fond (1 FK9 [45 €/h], 3 Segelflugzeuge). 2 Monate Schnuppermitglieschaft: 50 €.
Luftsportgruppe Bayer Wuppertal: keine Homepage gefunden
Flugsportgruppe Sportavia: keine Homepage gefunden
Luftsportfreunde Dahlemer Binz: keine Homepage gefunden
Motorfliegerverein Dahlemer Binz: keine Homepage gefunden
Luftsportverein Bergisches Land: keine Homepage gefunden
Luftsportgemeinschaft Milan-Köln: keine Homepage gefunden
LSC Euskirchen: keine Homepage gefunden

Stolberg-Diepenlinchen:
LV Stolberg 205 € Aufnahmegebühr plus 334 € Jahresbeitrag (3 – 4 Segelflugzeuge)

Düren-Hürtgenwald:
LSV Düren-Hürtgenwald: 150 € Aufnahmegebühr, 240 € Jahresbeitrag (nur Segelflugzeuge)

(Liste nicht endgültig)

Was mich bei der Zusammenstellung dieser Übersicht erstaunt hat ist: Wie schlecht die Internetseiten vieler Vereine sind. Da fehlen die grundlegendsten Angaben über Gebühren – oder sind schlicht völlig unverständlich. Manche verraten nicht einmal, welche Flugzeuge sie im Bestand haben. Das Layout stammt aus der tiefsten Web-Steinzeit. Wie glauben die denn, dass sie neue Mitglieder ansprechen? Oder rennen die ihnen von selber die Türen ein?

Studentenleben

Am vergangenen Donnerstag hatte ich mal ganz unverbindlich bei der Flugwissenschaftlichen Vereinigung der RWTH (FVA) vorbeigeschaut, einer Akademischen Fliegergruppe (Akaflieg) mit besonders langer Geschichte – Gründungsjahr 1920. Gestern wurde es ernst. So stand ich an einem Sonntagabend um 19 Uhr mit Arbeitsklamotten in der Werkstatt im Gewerbegebiet Würselen, um mich und meine beiden linken Hände anzubieten.

Es stimmt schon: Wer ins Cockpit will, muss vorher eine elende Schleiferei mitmachen.

FVA-Schuhe

Geschlagene fünf Stunden lang habe ich Kratzer aus einer DG-1000-Tragfläche herausgeschliffen. Erst mit grobem 600er Schleifpapier, dann mit 1000er, dazwischen immer wieder mit Nitro verdünnte rote Farbe zum Kenntlichmachen der Riefen draufgeschmiert und wieder abgeschliffen. Als ich dann mit der dritten Schicht (1200er Papier) halb fertig war, sagte man mir, dieser letzte Arbeitsgang werde als einziger nicht diagonal kreuzweise geschliffen, sondern ausschließlich längs zum Flügel. Also nochmal rote Farbe drauf und wieder von vorn… da hatte ich dann erstmal genug.

Beigetreten bin ich trotzdem. Ein Verein, der nicht gleich -zig hundert Euro Aufnahmegebühr plus Jahresbeitrag von mir haben möchte, ist schon mal ein sympathischer Verein.

Außerdem waren die Leute lustig und die Musik in der Werkstatt (Gloria Gaynor) durchaus erträglich.

Fliegerlatein

saint-exuperyDas Leben schreibt immer noch die seltsamsten Geschichten. Das Rätsel um den mysteriösen Tod von Antoine de Saint-Exupéry ist offenbar gelöst. Der Autor („Der kleine Prinz“, „Nachtflug“, „Flug nach Arras“) war am 31. Juli 1944 in seiner Lockheed P-38 Lightning überm Mittelmeer verschwunden. Erst im Jahre 2000 wurden Wrackteile seiner Maschine gefunden, 2004 konnten sie eindeutig identifiziert werden.

Die jahrzehntelang offene Frage, ob es ein Unfall, Selbstmord oder ein Abschuss war, scheint nun geklärt zu sein. Horst Rippert, im Krieg als deutscher Jagdflieger aktiv und später als Journalist für das ZDF tätig, outete sich jetzt als verantwortlich für den Tod des berühmten Schriftstellers. „Wenn ich gewusst hätte, dass das Saint-Exupéry war, hätte ich niemals geschossen, niemals“, sagte der 85-Jährige. „Saint-Ex“ sei einer seiner Lieblingsautoren gewesen. Rippert ist Bruder der kürzlich verstorbenen Sängers Ivan Rebroff alias Hans Rolf Rippert. Sein Geheimnis hat er jahrzehntelang mit sich herumgetragen.

Nachtrag (21.3.08): Auf FAZ.net gibt es ein Interview mit Horst Rippert.

Links des Tages

1. Endlich mal ein qualifizierter Text über die desaströse Horrorkatastrophenlandung des Entsetzens (von der die meisten Passagiere demnach gar nichts mitbekommen haben). Schade, dass er „nur“ in der FAZ steht – bei den Bild-lesenden Massen werden wohl leider ausschließlich die etwas dickeren Schlagzeilen hängenbleiben.

2. Hier ein hübscher Bericht auf Einestages.de über einen Dachbodenfund: Alben, Fotos und Dokumente des Soldaten und späteren Fliegers Werner Dittmann aus dem Ersten Weltkrieg. Vor allem die Bildergalerie mit zahlreichen guten Fliegerfotos ist interessant: Man beachte zum Beispiel den merkwürdigen Anderthalbdecker-Prototypen auf Bild 18. Auch die beiden Spiegel-Videos am Anfang und Ende sind sehenswert.

3. Daraus folgend: www.flieger-album.de, auf der der Enkel das Material aufbereitet hat.
Nachtrag: Diese Seite ist mittlerweile („aus persönlichen Gründen“) offline.

Angekommen

Ich staune. Die Hamburger Crosswind Landing samt Touch ’n‘ Go (hehe) hat es auf die Startseite von CNN geschafft. Die wiederum verweist hierhin:

A320-Landung bei CNN

Screenshot: CNN

Und bevor ich den Screenshot gemacht hab, war sie auf der Rangliste der meistgeklickten Videos sogar auf Platz 1. In der Redaktion lief das Video auch den ganzen Tag im Fernsehen.

Am nettesten finde ich den nordischen Akzent der Planespotter.

Touché

Natürlich möchte man da weder am Steuerknüppel gesessen haben noch als Pax in der Kabine. Und trotzdem finde ich es irgendwie… hmja, beruhigend, dass selbst Profis sowas passiert wie die Sache heute mit dem Lufthansa-A320 in Hamburg. Und dass nicht gleich eine Katastrophe draus werden muss. „Das ist extrem, so etwas habe ich auf einem deutschen Flughafen noch nicht gesehen“, zitiert Spiegel Online den Sprecher der DFS. Auch das finde ich beruhigend.

Bilder hier
, Text hier, Video da. Also, DAS nenne ich mal Crosswind Landing. Was kostet eigentlich ein Winglet?

Lebewohl

Eine melancholische kleine Abschiedsgeschichte: In „Sleep Tight, Old 40RC“ im US-Magazin Flyingmag sagt der Autor Richard L. Collins seiner Cessna P210 adieu. Nach 8.963,44 Stunden in 28 Jahren, fünf Monaten und 13 Tagen.

Überraschend ist die Offenheit, in der Collins über seinen treuen Flight Companion schreibt. Die P210 sei ein heikles Gerät mit hoher Unfallrate:

A while back I calculated that the P210 has the worst fatal accident rate of any certified piston single, with engine failures the number one villain in these serious accidents.

Einen Käufer fand er nicht, angesichts der Kapriziosität des Musters wollte er die Maschine auch nicht an einen Neuling abgeben. So kam 40RC zu einem ungewöhnlichen Ende: Collins ließ sie am Platz von Griffin, Georgia, an der Rampe stehen. „To never fly again“.

Was im Busch

Virales Marketing nennt man es, wenn Werbeclips über Videoplattformen wie Youtube verbreitet werden. In der Hoffnung auf fröhliche Weiterverbreitung via E-Mail und Blogs. Und das tollste ist: Es funktioniert.

Vielleicht macht sowas ja sogar noch mehr Spaß als ein Wasserflugzeug? Immer diese Entscheidungen…

Schulflug

Das hier soll ja eigentlich keins von diesen Blogs werden, die nur aus wahllos aneinandergereihten Tubenvideos besteht (kann man sowas eine Videotube nennen?). Aber erstens ist halt immer noch Sauregurkenzeit und zweitens ist das hier einfach zu nett:

[Dank an Wolfgang K. in der Yahoo-Group Motorflug_AT.]