Kommen wir nun zum Wichtigsten: dem Blech. Fast jedes Fahrzeug wäre ein Foto wert – aber 600 plus reichlich Externe auf der „freien Wiese“ sind einfach zuviel.
Bummeln wir doch einmal ganz zwanglos über das Gelände und schauen wir, was es so gibt…
Es gibt zum Beispiel reihenweise Strichachter. Wir sind ja auch die MB-Strich-Acht-IG.
Es gibt Einzelstücke, wie diesen prachtvoll restaurierten Flossenkombi mit holzbeplanktem Achterdeck.
Es gibt Gespanne, wie diesen Ponton mit passendem Anhang.
Es gibt individuell verschönerte Fahrzeuge, wie die Liebesmaschine. Ist sicher ganz gut, dass man nicht weiß, wie der Name zustande kam.
Es gibt sogar Nutzfahrzeuge. Wählst du schnell die 123, schon kommt die Polizei herbei.
Und es gibt… die da. Nun ja. Der VdH ist offizieller Baureihenbetreuer des W201. Machen wir uns also schon mal auf eine etwas andere Klientel gefasst.
Fahnen am Auto, die Erste. Und auf der Heckscheibe steht: Ein Schiff wird kommen.
Fahnen am Auto, die Zweite. Buon giorno, Italia. Giulio Andreotti oder Giovanni Paolo II?
Fahnen am Auto, die Dritte. Frisch vermählt! Mit dem Wagen?
Ein wirklich schönes Auto kann man gar nicht oft genug sehen.
Braune 123er-Coupés sah ich gleich dreimal in Ornbau, allerdings immer nur in Mangan-Metallic.
Ein weiteres manganbraunes Coupé mit dattelfarbener Innenausstattung – im absoluten Traumzustand.
Ach ja, die Farben. Neben seinem Gelbton gefällt mir an dieser S-Klasse besonders gut die Heckscheibengardine.
Hier eine Pagode in einem ganz bezaubernden Flaschengrün.
Es geht immer noch schriller – die Erfindung des Metalliclacks machte es möglich. (Heute diskutiert man eher über die Weißwandreifen…)
Mondäne SLs gaben sich natürlich nicht mehr mit solch drögen Tönen ab. Grün! Grüner! Psychedelischgrün!
Doch auch Erbswurstsuppen Kaledoniengrün war einmal eine schicke Lackvariante. Ich habe zwar keine Ahnung, was Schotten damit zu tun haben sollen (die Heide da oben hat definitiv einen anderen Ton), aber ich mag die Farbe trotzdem – sie ist so schön schrill.
Strichachter können auch sportlich sein. Oder zumindest so aussehen, wie diese aus Ungarn angereiste US-Limousine.
Selbst die betulich-bizarre Flosse ist gelegentlich flott unterwegs, wie dieses Exemplar beweist…
…dessen Cockpit eine Mixtur aus Rallye und Sechziger-Jahre-Wohnzimmer ist. Mit Sturzbügel und Fahrradtachos am Armaturenbrett.
Weniger auf Leistung getrimmt als auf Optik ist dieses Flossen-Aggregat. Es gibt Motorräume, die sind so schön, dass man weinen möchte.
Wackeldackel und Klorollenmütze – so kultig, dass sie inzwischen schon zum zweiten Mal spießig sind.
Aber es geht immer noch peinlicher. Manch einer ist sich nicht einmal zu dämlich – oh, das ist ja mein Wagen.
Fazit: Das Coupé mit é ist der einzige Moorbraune in ganz Ornbau. Und bis jetzt, wenn mich nichts täuscht, auch der einzige Moorbraune, den ich in meinem Leben gesehen habe. Fahre ich am Ende das letzte Mammut?